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Landleben

Pompöse Herbstkönigin

Die Dahlie ist ein anspruchsloses Knollengewächs, welches mit der Vielfältigkeit ihrer Blütenfarbe und -form den Sommer und Herbst nochmals bereichert. Der Aufwand des Überwinterns ist die Blütenpracht während dem Sommer und Herbst definitiv wert.

Um die Blüten länger geniessen zu können, lohnt es sich, sie an Pflanzstäben festzubinden. So brechen sie bei Wind und Wetter seltener ab.

Um die Blüten länger geniessen zu können, lohnt es sich, sie an Pflanzstäben festzubinden. So brechen sie bei Wind und Wetter seltener ab.

(Livia Nigg)

Publiziert am

Landschaftsgärtnerin und Umweltingenieurin, Liv Gärten

Die Blütezeit der Dahlien ist von Juni bis Oktober. In diesen Monaten wird der Garten für viele ein zweites Wohnzimmer. Daher ist diese Pflanze mit ihrem geringen Arbeitsaufwand eine perfekte Begleiterin bis zum ersten Frost.

Vermehrung

In unseren Gärten werden häufig Dahlien-Hybriden verwendet. Das sind Zuchtformen von mexikanischen Dahlienarten. Sie zählen zu den Asteraceae und je nach Art können sie durch Samen, Knollenteilung und Stecklinge vermehrt werden. Die bekannteste Vermehrungsart ist die Teilung der mehrjährigen Wurzelknollen im Mai, bevor die Knollen gepflanzt werden. Bei der Teilung kann durch wenig Druck oder mit einem Messer der Knollenverbund auseinandergebrochen werden. Dabei muss beachtet werden, dass jeder Knollenteil einen Wurzelhals aufweist. Dort befinden sich die Knospenaugen, welche für den Austrieb benötigt werden. Oftmals befindet sich beim Wurzelhals die letztjährige Schnittstelle der Triebe, welche im Vorjahr fünf bis zehn Zentimeter über dem Boden abgeschnitten wurden.

Überwintern

Dahlienknollen werden spätestens mit dem ersten Frost aus dem Boden genommen und an einem frostfreien Ort (zum Beispiel im Keller) überwintert. Wichtig ist, dass die Erde an den Knollen entfernt wurde, damit sich keine Fäule bilden kann. Danach die Knollen an der Sonne trocknen lassen und anschliessend trocken lagern. Dazu können sie in Sägemehl, -hobel oder Sand gelegt werden, es reicht aber auch eine lockere Anordnung zum Beispiel in einer Pflanzenkiste. Während dem Winter müssen die Knollen auf faule Pflanzenteile kontrolliert werden, welche zu entfernen sind.

Anpflanzen

Anfangs bis Mitte Mai können die Knollen wieder in den Boden gesetzt werden. Der Standort sollte sonnig sein und einen nährstoffreichen Boden aufweisen. Etwas Kompost oder ein Langzeitdünger begünstigen einen kräftigen Austrieb. Der Austrieb muss vor Nacktschnecken geschützt werden. Dafür eignen sich Pflanzenhauben, Lebendfallen, Schneckenzäune aus Metall oder auch das Fördern von Fressfeinden (dazu gehören Igel) im Garten. Die hohen Dahliensorten benötigen eine Stütze, damit die grossen Blüten nicht umknicken. Verblühtes wird entfernt, damit die Vielfalt der Blütenformen und -farben weiter genossen werden kann.

Gartenarbeiten vor dem Winter

• Regentonnen, Giesskannen und Wasserbehälter leeren 
• Unterschlüpfe für kleine Tiere schaffen z. B. Ast und Laubhaufen aufschichten, in Staudenbeete Pflanzenhalme stehen lassen etc. 
• Immergrüne Pflanzen brauchen auch im Winter Wasser, daher in frostfreien Stunden giessen 
• Faules Obst entfernen oder in Lagerbeständen aussortieren 
• Werkzeug reinigen, reparieren, schleifen und allenfalls ölen

Blütenvielfalt

Zwerg-, Halskrause-, Pompon-, Ball-, Seerosen-, Kaktus-, Edeldahlien und noch viele weitere Dahliennamen weisen auf die grossartige Variation der Blüte hin. Es gibt einfach blühende und gefüllte Sorten, erstere blühen je nach Sorte und Witterung oft früher als die gefüllten Sorten.

Es gibt sie beinahe in allen Farben und Farbvariationen. Einzelne Farben, weiss-rot panaschiert, weisse Spitzen welche in rot übergehen und in der Mitte gelb sind, pink mit weiss-gelblicher Mitte und viele mehr. Dazu noch die unterschiedlichsten Blütengrössen, kleine Kugeln mit wenigen Zentimeter Durchmesser bis zu kopfgrossen Blüten. Die sogenannte Königin des Herbstes bietet eine unglaubliche Vielfalt und Farbenpracht. 

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