Angefangen hat alles mit einem Rüeblivollernter, den Samuel Otti anschaffen wollte. Ihm war klar, dass er als Kleinbetrieb diese kostspielige Maschine nicht alleine finanzieren konnte. So machte er sich auf die Suche nach einem Partner. Diesen fand er in Gemüsebauer Hans-Ulrich Müller aus Bibern (SO).
Erweiterung der Vermarktung
Der Gemüsebetrieb von Samuel Otti in Oberwil (BE) lebt schon von Beginn weg zu 100 Prozent von der Direktvermarktung. Einerseits verkauft der Biobauer sein Gemüse im eigenen Hofladen, andererseits auf dem samstäglichen Wochenmarkt in Biel. «Mir war aber irgendwann klar, dass es Menschen gibt, die weder auf den Markt nach Biel, noch auf meinen Hofladen kommen wollen, grundsätzlich aber an Biogemüse interessiert sind», erzählt Samuel Otti. Also hielt er Ausschau nach einer weiteren Absatzmöglichkeit, die gleichzeitig die beste Wertschöpfung bot. Genau die wollte Hans-Ulrich Müller auch vermehrt in den eigenen Betrieb zurückholen. Dies ist der Grund, warum die beiden Landwirte heute gemeinsam das Biogemüse-Abo betreiben.
«Man muss freundlicher, zuverlässiger und besser sein als die Konkurrenz» Samuel Otti Landwirt
Intensive Zusammenarbeit
Ohne eine starke Zusammenarbeit wäre keine breite Produktepalette möglich. Eine Vielfalt, die die Biogemüsebauern immer wieder bei attraktiven Werbeauftritten präsentieren. So sind sie jeweils beim Slow-up oder beim Freilichttheater Bucheggberg präsent, verteilen Erdbeeren an Bahnhöfen oder zieren jede Gemüse-Abotasche mit einer frischen, leuchtenden Sonnenblume. «Darauf hatten wir sehr viele positive Rückmeldungen», so Otti. «Der Markt boomt und da muss man einfach freundlicher, zuverlässiger und besser sein als die Konkurrenz.» Auch stets erstklassige Ware zu liefern ist wichtig für den Erfolg. Damit dieser Bestand hat, braucht es nebst dem Herzblut auch immer wieder Gespräche. Die werden oft am langen Küchentisch bei Müllers in Bibern geführt. Hier fliessen die Ideen zusammen und es kommt auch schon mal zu Diskussionen. «Dabei darf die eigene Befindlichkeit nicht überbewertet werden», ist sich Samuel Otti sicher. «Ja genau, es braucht Toleranz und hin und wieder auch gute Nerven – wie in einer guten Ehe», schmunzelt Hans-Ulrich Müller.