Die rund 80 Teilnehmenden wurden am Vormittag am Inforama Rütti in Zollikofen von Rolf Steffen, Verkaufsleiter der UFA, begrüsst. Steffen zeigte auf, dass letztes Jahr in der Schweiz insgesamt knapp 90’000t Bio-Mischfutter produziert wurden. Bei der UFA nahmen die Bio-Umsätze bis 2021 stetig zu, sanken aber letztes Jahr leicht. Dies aufgrund der Richtlinien, die 2022 erlassen wurden und besagen, dass sämtliches Bio-Wiederkäuerfutter aus Schweizer Knospe-Anbau stammen muss und den Kraftfuttereinsatz auf fünf Prozent begrenzen. «Die inländischen Proteinträger sind deshalb nach wie vor sehr gefragt. Denn im Moment sind zu wenige Rohwaren vorhanden, was das Wiederkäuersortiment und somit auch die Fütterungseffizienz einschränkt», so Rolf Steffen.
Fütterung der Bio-Kuh
Anton Wyss von der UFA knüpfte hier mit seinem Referat an und zeigte auf, worauf bei der Fütterung der Bio-Kühe geachtet werden muss. Es gilt über die Rationsplanung / Fütterung hinauszuschauen und bereits bei der Genetik zu beginnen. Bei der Zucht ist auf passende Stiere für den eigenen Betrieb zu achten. Die Nutzungsdauer spielt dabei eine wichtige Rolle, denn je länger die Kühe gehalten werden, desto tiefer sind die Aufzuchtkosten, da weniger Remonten gebraucht werden. Weiter zeigte er auf, dass das Kraftfutter gezielt eingesetzt werden sollte, was mit dem Futterplan nach UFA W-FOS ermöglicht wird. Zudem ist bei der Bio-Milchviehfütterung der Fokus des Kraftfuttereinsatzes auf die Startphase zu legen. Um die Gehalte, insbesondere den Eiweissgehalt der Ration zu erhöhen, ist im Bio das Optimieren der Grundfutterqualität eine wichtige Massnahme.
Grundfutterqualität optimieren
Das Thema «Verbessern der Grundfutterqualität» griff auch Niklaus Althaus von UFA-Samen auf mit seinem Referat «Grasland Schweiz». Er zeigte, dass 74 Prozent der Landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Schweiz aus Raufutterflächen besteht (Dauerwiesen und -Weiden, Kunstwiesen, Silo- und Grünmais). Der Futterbau ermöglicht eine artgerechte Fütterung, führt zu besserer Nährstoffbindung, fördert den Humusaufbau und führt zu grösserer Biodiversität. Kurz zusammengefasst, ist es die günstigste Variante für die Milch- und Fleischproduktion. Althaus erläuterte, welche Vorteile Futterbau-Mischungen bringen. So können beispielsweise die Resistenz gegenüber Krankheiten erhöht, das Wachstum durch Konkurrenz angeregt, die Erträge dank der Artenvielfalt erhöht und Inhaltsstoffe ausgeglichen werden. Althaus fasste zusammen, dass die Mischung vielfältiger sein sollte, je länger sie stehen soll. Er betont, dass die Nutzung oft zu intensiv ist in der Praxis, sodass sich die Pflanzen nicht mehr regenerieren können. Denn ab fünf Nutzungen pro Jahr sei es für jede Futterpflanze unmöglich, reife Samen zu bilden. Eine Nachsaat oder ein Umbruch sei dann unumgänglich. Anzustreben ist auch eine möglichst dichte Grasnarbe: 20 Prozent Lücken auf einer Fläche reduzieren den Ertrag um zwölf Prozent.
Homöopathie im Pflanzenbau
Als Gastreferent trat Daniel Jutzi, Drogist und Homöopath aus Oberhofen BE auf, welcher selber homöopathische Mittel herstellt. Er zeigte dem erstaunten Publikum die vielfältigen Möglichkeiten der Pflanzenhomöopathie auf. Es gebe Studien, die die Wirkung der Homöopathie beweisen können. Ob Blattkrankheiten, Pilzerkrankungen, Feuerbrand, Schädlinge, Viren oder Bakterien: Die Homöopathie zeigt auch hier viele positive Effekte.
Futter- und Ackerbau
Am Nachmittag ging es aufs Feld. Die Teilnehmenden trafen sich auf dem Bio-Betrieb von Hansueli und Christine Strahm in Bolligen. An zwei verschiedenen Posten wurden von UFA-Samen, Landor und Agroline die Themen Übersaaten und Düngung im Grünland, sowie Untersaaten und Pflanzenstärkung im Ackerbau beleuchtet. Daraus sind interessante Diskussionen zwischen den Teilnehmenden und den Referenten entstanden.