2022 naht und somit auch die Richtlinien-Änderungen von Bio-Suisse in der Wiederkäuerfütterung. Der Inlandanteil bei der Wiederkäuerfütterung ist ab 2022 bei 100 Prozent und man darf maximal fünf Prozent Kraftfutter einsetzen. Um den Bio-Landwirten Unterstützung zu bieten, wurde trotz Corona einen Bio-Praxistag, in Form eines Webinars, durchgeführt. Ruben Keller von der UFA AG ging auf die Wiederkäuerfütterung ein. Er zeigte auf, wie das UFA W-FOS System hilft, das Ergänzungsfutter gezielt einzusetzen. Wichtig ist, dass der Fokus auf die Startphase gelegt wird und man die Tiere nicht verfetten lässt. Ruben Keller schloss ab mit dem Hinweis, dass der Erfolg im Futterbau in Zukunft noch grössere Auswirkungen auf die Produktion von Milch und Fleisch hat als bisher.
Futterbau
Um diesen Erfolg im Futterbau zu erzielen, erläuterte Andrea Laim von UFA-Samen folglich, wie man die Futterbauflächen mit Übersaaten aufwertet. Eine Übersaat verhilft, die Qualität und Quantität der Grünlandbestände zu verbessern. Wichtig ist, dass dabei die lokalen Bedingungen beachtet werden und eine zum Standort passende Mischung gewählt wird. Jährlich sollten ein Drittel der Flächen übersät werden, und Übersaaten müssen geduldig und hartnäckig wiederholt werden.
Niklaus Althaus, auch von UFA-Samen, zeigte auf, wie mit Zwischenfutter das Grundfutter ergänzt werden kann. Die von UFA-Samen in den letzten Jahren getesteten Zwischenfuttermischungen lieferten Erträge von bis 45dt TS je nach Komponentenzusammensetzung. Mehrschnittiger Sorghum und die Futterhirse Moha profitieren bei sehr trockenen und warmen Bedingungen, diese haben aber eine deutlich geringere Energie- und Proteinleistung.
Körnerleguminosen
Andreas Rohner von fenaco Getreide, Ölsaaten, Futtermittel hielt ein Referat zu den Bio-Körnerleguminosen. Da ab 2022 100 Prozent des Futters der Wiederkäuer aus der Schweiz kommen muss, haben diese eine deutlich grössere Bedeutung. Die wichtigsten Körnerleguminosen sind Sojabohne, Ackerbohne, Eiweisserbse und die Süsslupine. Gesucht sind alle dieser Kulturen, die Nachfrage nach Schweizer Bio-Soja ist am grössten. Die LANDI/Maxi-Sammelstellen nehmen Getreide und Ölsaaten durch über 50 bio-zertifizierte Sammelstellen ab. Hier gibt es eine Liste aller Bio-Sammelstellen.
Niklaus Althaus zeigte in der Folge auf, was es für Körnerleguminosen für Voraussetzungen braucht und worauf bei der Düngung geachtet werden sollte. Körnerleguminosen sind eine interessante Kultur in der Fruchtfolge und eine gute Vorfrucht für Wintergetreide.
Geflügelproduktion
Zum Schluss zeigte Kevin Häfliger, UFA-Geflügel und -Bio-Berater auf die Marktsituation in der Geflügelproduktion auf. Bio-Geflügelmäster sind aktuell gesucht.
Mobile Legehennenställe eignen sich optimal für Direktvermarkterbetriebe. Die Anschaffungskosten sind tiefer als ein Stall, jedoch sind die mobilen Ställe auch Baubewilligungspflichtig.
Toni Büchler von UFA zog am Schluss das Fazit. Die fenaco-LANDI Gruppe unterstützt die Bio-Landwirte bei Fragen rund um die Fütterung, den Futterbau oder den Ackerbau. Brauchen Sie Hilfe bei der Umsetzung der Fütterungsstrategie oder Futterbau in Zusammenhang mit den Richtlinien-Änderungen oder interessieren Sie sich für den Anbau von Körnerleguminosen? Die LANDI oder Ihr UFA-Berater helfen Ihnen gerne.