Wälder bedecken etwa ein Drittel der Erdoberfläche, auch in der Schweiz. Sie sind von enormer Bedeutung für die Artenvielfalt, die Klimaregulierung und das ökologische Gleichgewicht. Um sie zu erforschen und ihre Ökosysteme zu schützen, braucht es auch Daten aus den Baumkronen. Wegen deren Höhe sowie den Blättern und Ästen, die den Zugang versperren, sind diese für Forschende aber schwer zugänglich. Da könnten doch Drohnen helfen? Ja aber …
Drohne krallt sich an Ästen fest
Drohnen waren bisher nur in der Lage, Informationen durch Überflug zu sammeln. Die begrenzte Akkudauer und die störende Geräuschentwicklung schränken ihre Nutzung zusätzlich ein. Um solche Hindernisse zu überwinden, haben Forschende an der WSL und ETH Zürich begonnen, Drohnen – eigentliche Umweltroboter – zu entwickeln, die das Verhalten der Lebewesen imitieren, die in den Baumkronen leben. Sie sollen Kollisionen mit Ästen aushalten, durch Aushöhlungen kriechen, sich an Objekten festkrallen, Aufnahmen machen oder Sensoren deponieren können. Das erste Produkt des Teams um ETH-Professor Stefano Mintchev ist HEDGEHOG, eine Drohne, die sich an Ästen festkrallen kann.
Origami Falttechnik
Am Ast hält sich HEDGEHOG mittels speziell beschichteten, beweglichen Stacheln fest. Diese sind von der japanischen Origami-Falttechnik inspiriert. Wenn die Stacheln einen Ast berühren, öffnen sich ihre seitlichen Faltklappen, um sich der unregelmäßigen Astoberfläche anzupassen. An ihrer Innenseite sind sie zudem mit einer Antirutschoberfläche ausgestattet, die dazu beiträgt, das Gewicht der Drohne zu tragen.
Quelle: WSL