Eine Studie des Bundesamt für Landwirtschaft zur Nachfrage nach pflanzlichen Milchalternativen zeigte, das die Beliebtheit dieser in den letzten fünf Jahren stark zugenommen hat. So vergrösserte sich der mit Milchersatzprodukten erzielte Umsatz von 96 Millionen Franken im Jahr 2017 auf 172 Millionen Franken im Jahr 2021, was einem Zuwachs um 79,3 Prozent entspricht.
Im Vergleich zu den Milchprodukten besetzen die Milchersatzprodukte eine Nischenposition. Jedoch stieg ihr Marktanteil im Detailhandel stetig, und zwar von 2,7 Prozent im Jahr 2017 auf 4,2 Prozent im Jahr 2021.
Haferdrink am Beliebtesten
Haferdrink war das meistverkaufte Konsummilch-Ersatzprodukt im Schweizer Detailhandel im Jahr 2021. Der Umsatzanteil von Haferdrink am gesamten Marktsegment der Konsummilch-Ersatzprodukte ist stark gewachsen, und zwar von 9 Prozent im Jahr 2017 auf 45 Prozent im Jahr 2021. Damit verzeichnet Haferdrink den höchsten Marktanteil innerhalb der Konsummilch-Ersatzprodukte. Der Erfolg von Haferdrink auf dem Markt für pflanzlich basierte Alternativen zu Konsummilch geht mit einer Steigerung ihres Preises im Detailhandel einher.
Wer sind die Konsumentinnen und Konsumenten
Die Milchersatzprodukte sind vor allem bei jungen, gutverdienenden Familien beliebt. Milchersatzprodukte erleben auch international gesehen ein starkes Wachstum. So verzeichnete die Nachfrage nach Konsummilch-Ersatzprodukten (Pflanzendrinks) im Detailhandel sowohl in der Schweiz als auch in Europa ein bemerkenswertes Wachstum. Deutschland ist der grösste Markt Europas für Konsummilch-Ersatzprodukte. Die Schweiz ihrerseits belegt mit einem Umsatz von 43 Millionen Euro von Oktober 2019 bis September 2020 den achten Platz, und bezogen auf die Umsatzsteigerung den fünften (+35 %). Hinsichtlich Pro-Kopf-Ausgaben für Konsummilch-Ersatzprodukte rangiert die Schweiz an dritter Stelle. Insgesamt verzeichnete der Umsatz von Konsummilch-Ersatzprodukten in allen untersuchten Ländern einen starken Wachstumstrend.
Wie in der Schweiz liegt Haferdrink auch in den meisten EU-Ländern an der Spitze der Produktgruppe der Pflanzendrinks. Die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft eröffnet der Schweizer Landwirtschaft Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Ackerkulturen.
Allerdings profitiert die Schweizer Landwirtschaft zu wenig vom aktuellen Wachstum des Marktes für Milchersatzprodukte. Die Milch- oder Fleischersatzprodukte werden häufig aus importierten pflanzlichen Rohstoffen oder Halbfabrikaten hergestellt. Damit das Wachstum dieses vielversprechenden Marktes auch der Schweizer Landwirtschaft zugutekommt, muss die Branche als Ganzes betrachtet werden, von der Produktion der Rohstoffe über die Verarbeitung bis zur gezielten Vermarktung der Produkte. Konsumentenseitig ist das Potenzial vorhanden.
Quelle: BLW