SGA verleiht den Nachwuchspreis 2022

Die Schweizerische Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie (SGA) zeichnet jährlich ausgezeichnete Master- oder Bachelorarbeiten im Themenbereich der Gesellschaft mit dem SGA-Nachwuchspreis aus.

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Die diesjährig prämierten Arbeiten untersuchen die Effektivität von Aktionsplänen für den biologischen Landbau, die Kosten der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft und die Relevanz des AOP Labels zur Reduktion von Preisrisiken für Milchproduzenten.

Den 1. SGA-Nachwuchspreis verleiht die wissenschaftliche Jury an Charles Rees, der die Effektivität von Aktionsplänen für den biologischen Landbau in Europa analysierte.

Charles Rees schrieb seine Masterarbeit im Rahmen des Studiengangs der Agrarwissenschaften der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit dem FiBL. In seiner Arbeit untersuchte er, ob und in welchem Umfang Aktionspläne für den biologischen Landbau in Europa zu einer Steigerung der biologisch bewirtschafteten Fläche geführt hat. Dazu wurden Daten zwischen 2001 und 2019 verwendet und mittels einer statistischen Analyse untersucht, wie sich Aktionspläne in verschiedenen Ländern ausgewirkt haben. Die Ergebnisse zeigen ein gemischtes Bild. Einige Aktionspläne (in Schweden und Frankreich) haben zu einem grossen Anstieg der Fläche mit biologischer Landwirtschaft geführt, jedoch in anderen Ländern (Österreich und der Tschechischen Republik) nicht.

Der 2. SGA-Nachwuchspreis ging an Marta Tarruella, die die Kosten der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft analysiert hat.

Marta Tarruella schrieb ihre Masterarbeit im Rahmen des Studiengangs Klimaökonomie an der Universität Bern und arbeitete dabei mit der ETH Zürich zusammen. In Ihrer Arbeit untersuchte sie die Möglichkeiten zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen in der Schweizer Milch- und Fleischproduktion und die damit einhergehenden Kosten. Das Ziel war zu quantifizieren, wie sich Einsparpotentiale und Kosten zwischen Betrieben unterscheiden und wie die jeweiligen Massnahmen die Kosten anderer Massnahmen verändern. Die Arbeit zeigt auf, dass Kilmaschutz in der Schweizer Landwirtschaft oft mit grossen Kosten einhergeht und diese Kosten sich stark zwischen den Betrieben unterscheiden. Zudem sind Potentiale und Kosten einzelner Massnahmen stark davon anhängig welche Massnahmen sonst auf den Betrieben umgesetzt werden.

Der 3. SGA-Nachwuchspreis ging an Simon Hug, der die Relevanz des AOP Labels zur Reduktion von Preisrisiken für Milchproduzenten untersuchte. 

Simon Hug hat seine Masterarbeit im Rahmen des Studiengangs der Agrarwissenschaften der ETH Zürich geschrieben. Er untersuchte, inwiefern Schwankungen der Produzentenpreise für verkäste Milch davon abhängen, ob der aus der Milch produzierte Käse ein AOP Label hat oder nicht. Die Arbeit zeigt auf, dass Milch für AOP Käse weniger volatil ist und weniger durch Preisschwankungen in anderen Milchmärkten beeinflusst wird als solche, die nicht in AOP Kanäle geliefert wird. Insbesondere der Milchpreis für den Gruyère AOP Käse weist in der Vergangenheit eine erhöhte Stabilität gegen Preisschwankungen auf.

Die Bewertung der Arbeiten fand durch eine vierköpfige wissenschaftliche Jury aus dem In- und Ausland statt. Robert Finger, ETH Zürich, für die Nachwuchsförderung zuständiges Vorstandsmitglied der SGA, freut sich über die grosse Anzahl von Einreichungen von verschiedenen Schweizer Hochschulen (sieben Arbeiten wurden nominiert) und hebt die hervorragende wissenschaftliche Qualität und Relevanz der drei prämierten Arbeiten hervor. Die drei Preisträger-Innen konnten Ihre Arbeiten an der 51sten SGA-Tagung am 20/21. April 2023 vorstellen.

Quelle: SGA

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