Das Vernetzungsprojekt Riet ist seit 2004 aktiv und setzt sich für die Vernetzung und die Qualität der landwirtschaftlichen Biodiversitätsförderflächen ein. Der Perimeter misst 1370 ha und liegt im Kern der St. Galler Rheintalebene. Er beinhaltet Teile der Gemeinden Oberriet, Altstätten, Marbach, Rebstein und Balgach. Die Trägerschaft liegt beim Maschinenring Ostschweiz und beim Verein Pro Riet Rheintal. Rund 120 Bauernbetriebe bewirtschaften Land im Projektgebiet.
Mehr Blumen in die Wiesen
Als Hauptveränderung in der Periode 2016-2023 strebte das Projekt eine weitere Steigerung der extensiv genutzten Wiesen mit botanischer Artenvielfalt an. Dazu wurden in den acht Jahren 17 Wiesen im Umfang von 7.7 Hektaren mit Blumenwiesen-Saatgut neu angesät, der Verein Pro Riet Rheintal stellte das Saatgut zur Verfügung. Das Ergebnis darf sich sehen lassen: 2023 erfüllten 46 Prozent der extensiv genutzten Wiesen die Kriterien der sogenannten Qualitätsstufe 2, was für die Talzone ein sehr hoher Wert ist.
Mit 15 neuen Gebüschgruppen konnte die Strukturvielfalt der extensiv genutzten Wiesen seit 2016 erhöht werden. Viele extensiv genutzte Wiesen enthalten ungemähte Altgrasinseln für die Kleintierwelt, aufgrund ihrer Funktion auch als Rückzugsstreifen bezeichnet. Weitere wichtige Objekttypen im Gebiet sind Streueflächen, extensiv genutzte Weiden, Hecken, Hochstamm-Feldobstbäume und standortgerechte Einzelbäume. Insgesamt erfüllte der Anteil der Biodiversitätsförderflächen bei weitem die kantonalen Mindestvorgaben.
Wirkung in der Natur
Das Vernetzungsprojekt Riet will 16 Ziel- und Leitarten fördern. Das gesteckte Ziel zur Häufigkeit von Wiesenblumen wurde erreicht. Die Anzahl Brutpaare des Weissstorchs entwickelte sich deutlich besser als erhofft. Der Feldhasenbestand war höher als der Zielwert – hier haben die verschiedenen Deckungsstrukturen einen positiven Einfluss. Und auch bei der Lauchschrecke wurde die angestrebte Anzahl Nachweise ausserhalb der Naturschutzgebiete übertroffen.
Nur teilweise positiv ist die Bilanz beim Schwarzkehlchen und beim Neuntöter. Bei der Goldammer trat ein überraschender Rückgang auf, und zur Förderung von Wasserfrosch und Sumpf-Heidelibelle gelang es noch nicht, Standorte für neue Gewässer zu finden. Zwischen dem Raum Bannriet-Dreier und den nächsten Feuchtgebieten talabwärts wären weiterhin neue Kleingewässer nötig.
Quelle: Maschinenring Ostschweiz