category icon

Nutztiere

Eindrücke aus dem Osten

Die diesjährigen HAFL-Absolventinnen und -Absolventen der Vertiefung Nutztierwissenschaften reisten im Rahmen ihrer Studienreise in die Ukraine. Der in diesem Bericht vorgestellte Betrieb Terezino bewirtschaftet 5500 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, hält 1100 Milchkühe und 2000 Muttersauen.

Der Laufstall ist noch nicht vollständig ausgelastet.

Der Laufstall ist noch nicht vollständig ausgelastet.

(zvg)

Publiziert am

Aktualisiert am

ehem. Studentin Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL

ehem. Studentin Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL

Ehem. Mitarbeiterin, Schauer Agrotronic AG

Der landwirtschaftliche Betrieb Terezino, bestehend aus mehreren Teilbetrieben, liegt in Tarasivka in der Oblast Kiew, Ukraine. In der Sowjetzeit lag hier ein Versuchsbetrieb für Tiere und Pflanzen. Heute ist der Betrieb eine AG mit zwei privaten Besitzern. Bewirtschaftet werden 5500 ha landwirtschaftliche Fläche mit Soja, verschiedenen Gräsern zur Futterproduktion, Mais, Sonnenblumen und Weizen. Der Tierbestand umfasst 1100 Milchkühe und 2000 Mutterschweine. Weiter werden eine Zuchtstation mit Holstein-Stieren und Edelschwein-Ebern, eine Photovoltaik- und eine Biogas-Anlage betrieben.

Milchviehhaltung

Für den Betriebszweig Milch- und Futtermittelproduktion sind 130 Mitarbeiter im Einsatz. Die Futtermittel werden auf dem Betrieb produziert, gelagert und pelletiert.

Ein Teil der Milchkühe wird in dem besichtigten neuen Laufstall gehalten, wobei Gruppen von 60 bis 70 Kühen gebildet werden. Der neue Kuhstall ist mit Sensoren ausgestattet, welche die Wände bei starkem Wind oder Kälte automatisch schliessen. Die Hochboxen sind mit luftgefüllten Gummimatten ausgestattet. Der Stall hätte Platz für 1000 Kühe, aktuell liegt der Besatz bei 460 Kühen.

Da die Kapazität des Stalles noch nicht vollständig ausgelastet ist, werden alle Kuhkälber remontiert. Das Erstkalbealter beträgt im Durchschnitt 24 Monate. Die durchschnittliche Anzahl Besamungen liegt bei 2.2. Die Stierkälber werden auf ein Lebendgewicht von 550 kg gemästet und zur Schlachtung verkauft.

Die durchschnittliche Milchleistung beträgt ungefähr 8000 kg Milch/Jahr. Die Nutzungsdauer der Milchkühe beträgt maximal drei Laktationen.

Die Milchgewinnung erfolgt mit acht Melkrobotern. Die Milchkühe besuchen den Melkroboter durchschnittlich dreimal pro Tag, wobei ein Intervall von mindestens sechs Stunden eingehalten wird. Die durchschnittlichen Gehalte der Milch betragen 4.2 Prozent Fett und 3.3 Prozent Eiweiss. Die Zellzahl liegt bei durchschnittlich 100 000 Zellen, wobei ab 200 000 Zellen Qualitätsabzüge erfolgen. Die produzierte Milch wird zu einem Grossteil als Industriemilch verkauft und ein Bruchteil via Milchautomaten direkt an den Konsumenten.

Die häufigsten Abgangsursachen bei den Kühen sind Fundamentprobleme und Mastitiden.

Problematik ASP

Die Schweineproduktion konnte nicht besucht werden, da diese einerseits auf einem externen Betrieb angesiedelt ist und andererseits traten in der Ukraine mehrere Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf, wodurch Besuche in Schweinehaltungen nicht möglich waren.

Allgemeiner Eindruck

Der Besuch auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Terezino hinterliess bei den Studierenden gemischte Eindrücke. Der Betrieb war der modernste, der während der Studienreise besucht wurde.

Einerseits waren die neu erstellten Stallbauten mit den Melkrobotern beeindruckend und die Tiere schienen in einem befriedigenden gesundheitlichen Zustand zu sein. Der Stall wirkte grosszügig dimensioniert, hell, gut durchlüftet sowie auch ziemlich sauber. Andrerseits wiesen die Tiere sehr unterschiedliche Körperkonditionen und teils leichte Haltungsschäden auf. Dass die Anzahl Kühe in diesem Stall noch mehr als verdoppelt werden soll, konnten die Studierenden sich nur schlecht vorstellen. 

Agrar-Quiz: Traktor und Traktorwartung

Agrar-Quiz: Traktor und Traktorwartung

Testen Sie Ihr Wissen. Machen Sie mit am Agrar-Quiz der UFA-Revue. Die Fragen beziehen sich auf die Wartung und den Nutzen eines wöchentlichen Fahrzeugservice, die Herkunft oder die Reifentypen des Traktors.

Zum Quiz

Meistgelesene Artikel

Damit diese Website ordnungsgemäß funktioniert und um Ihre Erfahrungen zu verbessern, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen finden Sie in unserer Cookie-Richtlinie.

  • Notwendige Cookies ermöglichen die Kernfunktionalität. Die Website kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren und kann nur durch Änderung Ihrer Browsereinstellungen deaktiviert werden.