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Nutztiere

So gelingt der Phasenwechsel bei Legehennen

Die Phasenfütterung ist aus der modernen Legehennenhaltung nicht mehr wegzudenken. Je nach Hybrid, Produktionsziel oder Gesundheitszustand der Herde findet der Futterwechsel früher oder später statt. Wichtig sind eine vorausschauende Planung, damit der Kalziumgehalt genug früh erhöht wird und der Wechsel nicht zusammen mit anderen Stressfaktoren erfolgt.

Das Risiko einer Unterversorgung besteht vor allem nach der Einstallung, wenn die Hennen zu legen beginnen und gleichzeitig Körpergewicht zulegen müssen...

Das Risiko einer Unterversorgung besteht vor allem nach der Einstallung, wenn die Hennen zu legen beginnen und gleichzeitig Körpergewicht zulegen müssen.

(Bild: UFA AG)

Publiziert am

Ressortleiterin Technischer Dienst, UFA AG

Geflügelspezialist, UFA AG

 

Sobald die Henne Eier legt, verändert sich ihr Anspruch an das Futter deutlich. Je mehr ein Tier frisst, desto tiefer kann die Nährstoffdichte im Futter sein, sodass der Bedarf immer noch gedeckt ist. Bei jungen Legehennen muss ein nährstoffreicheres Futter eingesetzt werden, weil sie noch wachsen und nicht so viel fressen (siehe Grafik). Im Verlaufe des Umtriebs fressen die Tiere mehr und die Eimassebildung sinkt. Demzufolge kann die Nährstoffdichte des Futters abgesenkt werden. Der Kalzium gehalt hingegen sollte zunehmen. Ältere Legehennen nehmen Kalzium (Ca) schlechter auf, haben einen trägeren Stoffwechsel und legen grössere Eier. Sie brauchen deshalb mehr Kalzium.

Behandlungen sollten nicht gleichzeitig mit einem Futterwechsel gemacht werden.

Aus Gründen der Ressourceneffizienz sowie aus wirtschaftlichen Überlegungen macht es Sinn, die Legehennen nicht über den Bedarf hinaus mit Nährstoffen zu versorgen. Ungenutzte Nährstoffe, wie beispielsweise Phosphor oder Stickstoff, gelangen entweder via Kot und Urin in die Umwelt oder müssen vom Tier aufwendig verstoffwechselt werden. Doch jeder Futterwechsel birgt aufgrund der Nährstoff-Veränderungen auch Risiken und kann Stress bei den Tieren auslösen.

Bedürfnis der Tiere ist massgebend

Wann der Futterwechsel genau stattfindet, ist von diversen Faktoren abhängig und betriebsindividuell. Vor der Legespitze wird meist ein Starterfutter (auch Erstphasenfutter genannt) mit einem Rohprotein (RP)-Gehalt von rund 17 Prozent eingesetzt. Bei braunen Hybriden oder Tieren mit knappem Verzehr wird ein Futter mit höherem RP-Gehalt (>18 Prozent RP) stark empfohlen.

Der Wechsel von Erst- zum Zweitphasenfutter findet zwischen der 32. und 45. Alterswoche (AW) statt. Weil braune Hybriden einen erhöhten Proteinbedarf haben und anfälliger auf Veränderungen sind, wird das Starterfutter bei ihnen länger eingesetzt. Das Zweit- und das Drittphasenfutter haben höhere Kalziumgehalte, um eine gute Schalenstabilität aufrechtzuerhalten. Erfahrene Betriebsleitende wissen, ab wann die Schalenqualität schlechter wird, und planen ihre Futterlieferungen dementsprechend.

Wenn der Phasenwechsel spät erfolgt, sind zusätzliche Kalkgrit-Gaben eine andere Möglichkeit. Das gilt vor allem, wenn Grosseier gewünscht sind. Die Eigrösse ist mit dem erhöhten Proteingehalt garantiert, und gleichzeitig hilft die Mehrmenge Kalkgrit beim Erhalt der Schalenstabilität. Um eine gute Lebergesundheit zu gewährleisten, sollten die Tiere nicht verfetten. Regelmässige Leberkuren helfen, die Leber gesund und den Stoffwechsel effizient zu erhalten. Um die 50. bis 60. AW und wenn die Tiere etwa 120 g Futter pro Tag fressen, kann auf das Drittphasenfutter gewechselt werden. Bei braunen Hybriden erfolgt der Wechsel meist später oder gar nicht, ausser bei verlängerten Umtrieben.

Futterwechsel: Nur gesunde Tiere

Ein Futterwechsel sollte nur bei leicht überversorgten, gesunden Tieren durchgeführt werden, die genügend fressen und im Sollbereich der Legeleistung sind. Zudem ist wichtig, dass andere Behandlungen wie Impfungen oder Entwurmen nicht zusammen mit einem Futterwechsel gemacht werden. Zeitlich reicht eine Woche Abstand aus, damit sich die Tiere genug erholt haben und der Futterwechsel gemacht werden kann.

Es empfiehlt sich, die Futter zu verschneiden. Wenn nur ein Silo zur Verfügung steht, kann das neue Futter früher geliefert werden, damit die Tiere noch zwei bis drei Tage ein Gemisch fressen. Darmstabilisierende Zusätze wie beispielsweise UFA-Antifex helfen, den Futterwechsel sanfter zu gestalten und den Stress für die Tiere zu reduzieren. Der Einsatz solcher Produkte fängt einige Tage vor dem Futterwechsel an und dauert bis zu einer Woche. Nach einem Futterwechsel fressen die Hennen rund zwei bis drei Gramm, weil sie die tiefere Nährstoffdichte teilweise kompensieren.

Strategie der Herde anpassen

Es gibt nicht eine einzige Strategie, wie die Phasenfütterung erfolgreich durchgeführt wird. Je nach Hybrid, Produktionsziel und Futteraufnahmevermögen der Tiere sollte die Strategie angepasst werden. Regelmässige Tier- und Leistungskontrollen erleichtern die Beurteilung, wann der Futterwechsel gemacht werden kann oder sogar nötig ist. Klar ist: Ein Futterwechsel sollte nur bei gesunden Tieren und nicht zusammen mit anderen Behandlungen durchgeführt werden. 

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