Ein Ziel, das man nicht sieht, kann man auch nicht treffen – ein Grundsatz, den sich Manuel Waber verinnerlicht hat. Für ihn ist eine klare und realistische Zielsetzung deshalb ein wichtiger Ausgangspunkt, um erfolgreich und wirtschaftlich Schweine zu mästen. Der Betriebsleiter führt einen 17 ha grossen Betrieb, auf dem Ackerbau und Schweinemast betrieben werden. Daneben führt er Arbeiten für Dritte im Lohn aus.
«Gewichtsabzüge gehen rasch ins Geld» so Waber, deshalb achtet er darauf, die Schweine im optimalen Gewichtsbereich abzuliefern. Der Grossteil der Tiere soll zwischen 88 – 90 kg Schlachtgewicht (SG) sein. Ausreisser will er vermeiden – konkret soll kein Schwein unter 80 kg und keines über 92 kg SG wiegen. «Im Magerfleischanteil (MFA) will ich möglichst Zuschläge generieren» meint Waber. Er strebt einen Wert von 57 an und will 90 Prozent der Tiere im neutralen oder zuschlagsberechtigten Bereich abliefern. «Die Fettqualität war bisher immer gut», dies will der Unternehmer auch in Zukunft so beibehalten.
Konsequentes Wiegemanagement
Die ehrgeizige Zielsetzung im Gewichtsbereich, erfordert ein konsequentes Wiegemanagement. «Einmal wöchentlich werden bei uns die Schweine gewogen», erklärt Waber. Dies geschieht über eine fix installierte Einzeltierwage, die sich im Laufgang des Aussenbereiches befindet. Alle Tiere, die über 107 kg schwer sind, markiert er rot, zählt sie und meldet sie für die Folgewoche bei der Anicom an. Alle Schweine im Gewichtsbereich von 100 - 106 kg erhalten einen blauen Punkt, werden gezählt und ermöglichen eine Schätzung der Postengrösse für die übernächste Woche. Sie gehen beim nächsten Wiegedurchgang noch einmal über die Waage.
Standortbestimmung mittels Anicom Auswertungen
Ebenso wichtig wie die Zielsetzung selber, ist die periodische Überprüfung der Zielerreichung. Anicom bietet hierfür verschiedene Auswertungsmöglichkeiten. Halbjährlich konsultiert Manuel Waber den Report «Auswertung Schweine». Dieser zeigt ihm die Gewichts- und die MFA-Verteilung, die Fettqualität, sowie die durchschnittlich realisierten Preise seiner gelieferten Schweine (Tabelle 1).
Alle Schweine im Optimum
Im obersten Abschnitt «Gewichtsverteilung » ist ersichtlich, dass Waber alle 1938 Schweine im optimalen Gewichtsbereich lieferte (gelb hinterlegt). Im Mittel hat ein Betrieb rund drei Prozent zu leichte Schweine und etwa sechs Prozent zu schwere Tiere. Im Fall Waber wären das 58 untergewichtige und 116 übergewichtige Tiere. Ausgehend von ca. 50 Rp. Abzug/kg SG und 89 kg SG (Schätzungen) entspräche dies einem finanziellen Verlust von knapp 8000 Franken pro Jahr. Das konsequente und regelmässige Wägen ist also gut bezahlte Arbeit. Nebst den Zahlen wird die Gewichtsverteilung in einem Balkendiagramm dargestellt, wodurch die Streuung und allfällige Ausreisser ersichtlich werden. Das Diagramm von Waber zeigt eine schöne Glockenkurve, seiner Zielsetzung entsprechend (Grafik).
MFA – gut auf Kurs
Ähnlich aufgebaut ist der Abschnitt «MFA Auswertung» (grün), er zeigt, wie viele Tiere Zuschläge erhielten, wie viele neutral waren und wie viele im Abzugsbereich lagen. Sein Ziel, 90 Prozent der Schweine im Neutralen- oder Zuschlagsbereich abzuliefern, hat der Landwirt noch knapp verfehlt. In der MFA-Qualitätsbezahlung schneidet er aber dank einem hohen Anteil an zuschlagsberechtigten Tieren und einem geringen Anteil an Tieren mit Abzügen gut ab (Tabelle 2). Unter dem Strich kann er über die MFA-Qualitätsbezahlung 9622 Fr. generieren.
Das Feld «Einzeltierdaten» (blau) zeigt die erzielten Mittelwerte in absoluten Zahlen, sowie die dazugehörige Standardabweichung. Mit einem durchschnittlichen Schlachtgewicht von 87.6 kg und einem MFA von 56.8 ist er gut auf Kurs. Mit der regelmässigen Standortbestimmung über die Auswertungen, hat Manuel Waber einen guten Überblick zu seinen Betriebskennzahlen, die letztendlich die Wirtschaftlichkeit des Betriebszweiges beeinflussen. Sind die Zahlen gut, erhält er damit ein indirektes Lob für seine tägliche Arbeit. Weichen die Resultate von den Zielwerten ab, merkt er es rasch und kannreagieren.