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Nutztiere

Hilfe vom Tierarzt: «Wie sieht ein Impfplan aus? »

Wie sieht ein richtiger Impfplan auf einem Geflügelbetrieb aus und wer erstellt diesen? Gegen welche Krankheiten wird in der Schweiz in der Regel geimpft?

Diverse in der Schweiz eingesetzte Impfstoffe.

Diverse in der Schweiz eingesetzte Impfstoffe.

(Bild: Marjana Prinz)

Publiziert am

Aktualisiert am

Tierärztin, Geflügelgesundheitsdienst AG

Im Geflügelbereich gibt es keinen Standardimpfplan. Impfen ist eine Vorsorgemassnahme, welche der Betriebstierarzt zusammen mit dem Tierhalter aufstellt. In der Schweiz haben wir mehrere auf Geflügel spezialisierte Tierarztpraxen, welche je nach betrieblichen Gegebenheiten die Verwendung der Impfstoffe erarbeiten. Der Plan sollte mit der weiteren Prophylaxe abgestimmt und die Tiere sollten stressreduzierend unterstützt werden.

Erfolg ist betriebsspezifisch

In die Erstellung der Pläne fliessen Informationen wie Infektionsdruck oder gesundheitlicher Status der Tiere. Da jede Herde unterschiedlich ist, kann der Tierarzt flexibel Anpassungen vornehmen. Wichtig ist, dass der Erfolg der Impfungen kontrolliert wird. So kann es sein, dass sich ein einmalig aufgestellter Impfplan in einem Betrieb bewährt und im anderen nicht funktioniert. Indem der Tierarzt seine Fachkenntnisse über den Impfstoff mit den vor Ort in der Praxis beobachteten Erfahrungen verbindet und es durch Diagnostik und Vorortbegehung untermauert, kann ein unterstützendes Schutzprogramm für die Tiergesundheit aufgestellt werden. Hierfür benötigt es auch einen Erfahrungsaustausch mit dem Halter und den Tier- sowie Futtermittellieferanten, um durch gestärkte Zusammenarbeit das Wissen des gemeinsamen Netzwerkes zu fördern.

Impfstoffe

Im Moment wird in der Schweiz gegen Mareksche Krankheit, Gumboro, Infektiöse Bronchitis, Kokzidiose und Aviäre Enzephalomyelitis geimpft. Aber auch Impfungen gegen Mykoplasmen oder E.colisind möglich.

Aufgrund der globalen Fusionen im Pharmabereich und der speziellen Zulassungssituation in der Schweiz kommt es immer häufiger zu Engpässen in der Impfstoffverfügbarkeit. Gerade in der Aufzucht sind aktuell Impfstoffzulassungen in der Schweiz verloren gegangen. Das verkompliziert die Beschaffung extrem. So müssen die Impfstoffe zum Teil über Sonderimporte aus Europa eingeführt werden. Dies erfordert Vorlaufzeit für die Beschaffung. Deshalb sollten die Betriebsplanungen frühzeitig mit den Tierärzten abgesprochen werden.

Stallspezifische Impfstoffe

Zusätzlich zu den verkäuflichen Impfstoffen besteht auch die Möglichkeit, stallspezifische Impfstoffe herstellen zu lassen. Dies erfolgt über Entnahme des Probenmaterials durch den Tierarzt vor Ort und die Aufbereitung der Proben im Tierspital. Diese werden dann in spezialisierten ausländischen Laboren zur Herstellung des Impfstoffes verwendet. Auch das sind längerfristige und kostenintensivere Prozesse, wo eine genaue Absprache notwendig ist, um den grösstmöglichen Erfolg aus der Impfung zu beziehen.

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