Voraussetzungen und Vorbereitung
1. Eine Aufwertung mit der Streifen-saat-Methode ist nur dannmöglich, wenn die Fläche mechanisch bearbeitbar ist und sichStreifen oder Fenster sinnvoll einplanen lassen. Entscheidend sindvor allem die Hangneigung und die Bodenmächtigkeit.
2. Lohnt sich eine Wiesenaufwertung mit derStreifensaat-Methode? – Ja: wenn schon (noch) einige Kräuter undWildgräser vorhanden sind. – Nein: wenn es sich um eine alte,heruntergekommene Kunstwiese ohne Wild kräuter oder Wildgräserhandelt.
3. Wer macht die Arbeit? Sind die nötigen Maschinen und dieerforder liche Zeit vorhanden? Liegt eine kantonale Bewilligung fürdie Streifenaufwertung vor?
Beginn
4. Eine Wiesenaufwertung beginnt mit Vorteil im Herbst vor demAussaatjahr. Im September werden die Aufwertungsstreifen mit Hilfeeines Grubbers, einer leistungs fähigen Bodenfräse oder einesleichten Pfluges in die bestehende Parzelle gelegt. Der Streifenabstand beträgt idealerweise etwa sechs Meter. Optimal wäre, wennetwa 20 bis 25 Prozent der Fläche neu angesät würden.
Saatbettvorbereitung
5. Unmittelbar nach dem Aufbrechen der Streifen wird die Flächemit einer Bodenfräse bearbeitet. Dies zerkleinert die Grasmottenund regt Unkräuter zum Austreiben und zum Keimen an.
6. Bei wüchsiger Witterung werden die Streifen schon wenigeWochen nach der Bearbeitung wieder grün. Dieser Bewuchs mussregelmässig mechanisch zerstört werden…
7. …dazu eignet sich eine Federzinkenegge, eine Wiesenegge oderder Striegel. Bei Bedarf muss diese Bearbeitung im Spätherbst undim kommenden Frühling wiederholt werden. Arbeitstiefe jeweils ca. 3cm.
Saat
8. Wenn die Rotbuche austreibt, wenn der Löwenzahn blüht oderwenn der Nachbar seinen Mais sät, beginnt die beste Zeit für dieAnsaat der Aufwertungsstreifen. Für die Saat sollte das Saatbettsauber und gut abgesetzt sein.
9. Die UFA-Aufwertung Q2 CH-i-G ist eine hochkonzentrierteSamen-Mischung, die speziell für kleinere Aufwertungsflächenentwickelt wurde. Sie enthält 30 Arten und Artengruppen vonWildpflanzen, die für die QII- Qualität zählen. EineStandard-Mischung wie zum Beispiel die UFA-Salvia CH-G würde sichnicht eignen, weil der Blumenanteil zu tief wäre.
10. Die Saat menge beträgt 4 g/m 2 . Es lohnt sich, dieNettofläche vor der Saat exakt auszumessen und die Maschine richtigeinzustellen: Doppelte Saat menge = halber Erfolg!
11. Da die Saat oberflächlich abgelegt wird, ist der Streifenunmittelbar nach der Saat sorgfältig zu walzen.
Jungwuchspflege
12. Damit das bestehende Gras, das neben den Streifen wächst,nicht in die Saatfläche absamen kann, wird der Bewuchs neben denAufwertungsstreifen niedrig gehalten. Diese Massnahme verringertzudem den Schneckendruck aus der bestehenden Wiese.
13. Ausgesäte Wildblumen und Wildgräser keimen erst zwei bisdrei Monate nach der Saat. Das Unkraut, das spontan aufläuft, istviel schneller. Deshalb sieht eine Neuansaat schlimm aus. Das mussaber so sein: Das Unkraut be schattet die keimende Saat undverhindert so eine Austrocknung.
14. Wenn kein Licht mehr auf den Boden fällt und das Unkraut zublühen beginnt, braucht es einen Säuberungsschnitt. Vorsicht:Aussaatfläche nicht mit einem zu tief eingestellten Kreiselschwaderoder dem Ladewagen-Pickup aufkratzen.
15. Der flüchtige Betrachter verliert zirka drei Monate nach derAussaat vor lauter Unkraut und Frustration die Nerven. Wer abergenau hinschaut, erkennt jetzt schon die ersten Blattrosetten derBlumen: Die Aussaat ist gelungen.
Resultat
16. Im Aussaatjahr macht die Qualitätskontrolle noch keinenSinn. Erst im Mai des folgenden Jahres wird der Erfolg in buntenFarben sichtbar. Beim Heuen im Juni sorgt der Kreiselheuer dafür,dass die Samen der Wiesen blumen in die bestehende Wiese ausgebreitet werden. Damit alle Samen ausreifen und ausfallen können,bleibt das Heu zum Trocknen drei volle Tage auf der Parzelle.
Qualitätsbeitrag
Die Aufwertung einer bestehenden Wiese lohnt sich, denn der Qualitätsbeitrag ist gewichtig. Wenn für die Aufwertung die Streifensaat-Methode angewandt wird, bleiben die regional wachsenden Wildblu-men- und Wildgräser dem Standort erhalten. Es entsteht kein Nutzungsunterbruch und die Kosten für die Aufwertung halten sich in Grenzen.