Landwirtschaftliche Bildung
Wer eine dreijährige Grundbildung im Berufsfeld Landwirtschaft absolviert hat, kann ohne zusätzliche Qualifikation in die höhere Berufsbildung einsteigen. Es gibt zwei verschiedene Wege zur Weiterbildung: Zum einen die berufsbegleitende Weiterbildung, die mit dem Fachausweis FA (auch Berufsprüfung genannt) oder mit dem Meisterdiplom HFP abgeschlossen wird. Zum anderen kann die Höhere Fachschule als Agro-Techniker oder als Agro-Kaufmann/-Kauffrau besucht werden. Beide Weiterbildungen sind in der Agrarbranche sehr gesucht, wie verschiedenste Berufsleute oder auch Absolventen bestätigen.
Berufsbegleitend
Die Ausbildung zum Fachausweis FA und Meisterdiplom HFP werden berufsbegleitend absolviert. Je nach Schule werden die Module in die Betriebsleiterschule (BLS) 1 und 2 unterteilt. Wer die BLS 1 absolviert, schliesst mit dem Fachausweis ab. Danach kann die BLS 2 angehängt werden, um die Meisterprüfung zu absolvieren.
Beide Ausbildungen gibt es in den Fachrichtungen Landwirt/in, Bäuerin, Geflügelfachleute, Gemüsegärtner/in, Obstfachleute und Weintechnologe/ login. Nach dem Absolvieren der Meisterprüfung ist man als Meisterlandwirt berechtigt, Lernende auszubilden. Christian Jenni sieht dies als grossen Vorteil des Meisteriploms gegenüber der HF-Ausbildung.
Externe Arbeitsmöglichkeiten
Abgesehen von der Berufs- und Meisterprüfung kann in der tertiären Bildungsstufe ohne Maturität die Höhere Fachschule besucht werden. Die beiden Ausbildungen Agrokaufleute HF und Agrotechniker HF richten sich an dieselbe Zielgruppe, unterscheiden sich aber in den wirtschaftlichen und technischen Ausrichtungen voneinander.
Agrokaufleute geniessen eine vertiefte Ausbildung in kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Disziplinen. Agrotechniker hingegen investieren mehr Zeit in produktionstechnische Aspekte in der Tierhaltung und im Pflanzenbau, sowie in die Analyse und Planung eines Landwirtschaftsbetriebs (siehe auch UFA-Revue 2/17).Ralf Hahn schätzte an der HF-Ausbildung zum Agrotechniker insbesondere die Informatik: «Das ist ein erster Schritt und auch die Basis in Richtung Landwirtschaft 4.0.»