Klimaprämien für landwirtschaftliche Produkte

Die Landwirtschaft verursacht Treibhaus gase, kann aber auch Kohlenstoff speichern. Der interkantonale Verein Agroimpact setzt auf diesen Ansatz, um die Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

Kleegrasuntersaaten in Rapskulturen verbessern die CO 2 -Bilanz, indem sie den Humusgehalt im Boden erhöhen und damit dessen Kohlenstoffspeicherung verb...

Kleegrasuntersaaten in Rapskulturen verbessern die CO 2 -Bilanz, indem sie den Humusgehalt im Boden erhöhen und damit dessen Kohlenstoffspeicherung verbessern.

(Bild: Stefan Gantenbein)

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Mit Unterstützung der Kantone wurde ein Verein gegründet, in dem sich Industrielle, Westschweizer Bauernverbände, Forschende, Umweltvereine sowie Landwirtinnen und Landwirte zusammenschliessen, um den CO₂-Fussabdruck von Landwirtschaftsprodukten zu verringern und eine praxisnahe Antwort auf den Klimawandel zu finden. Bei AgroImpact arbeiten die Akteure der Lebensmittelbranche zusammen, um die Dekarbonisierung auf den Betrieben konkret umzusetzen – durch von den Landwirtinnen und Landwirten individuell ausgewählten und effizienten Massnahmen, welche die Wirtschaftlichkeit der Betriebe nicht gefährden.

CO 2 -Bilanzbescheinigungen

Für die Reduktion und Speicherung von Kohlenstoff auf einem landwirtschaftlichen Betrieb wird die Ausgangslage mittels präziser Diagnose bestimmt. Die CO₂-Bilanz wird durch Messungen der Kohlenstoffspeicherung im Boden und mit Berechnungsmodellen für Emissionen (KLIR, CAP’2ER usw.) erstellt, wobei die jeweiligen landwirtschaftlichen Praktiken berücksichtigt werden. Danach werden nach standardisierten und anerkannten Methoden Clima-Cert-Bescheinigungen für den Betrieb und seine Agrarprodukte ausgestellt.

Auf Freiwilligkeit setzen

Landwirtinnen und Landwirte, die sich bei AgroImpact anmelden, werden vom Verband oder vom kantonalen Beratungsdienst begleitet, damit sie einen spezifischen Aktionsplan für ihren Betrieb entwickeln können. Der Aktionsplan besteht aus technischen Massnahmen, die auch wirtschaftlich sein müssen und zur Reduktion der Emissionen oder zur Speicherung von Kohlenstoff sowie zur Anpassung des Betriebs an den Klimawandel dienen.

Die Finanzierungsplattform

Die AgroImpact-Plattform ermöglicht der Lebensmittelindustrie, die Bemühungen landwirtschaftlicher Betriebe mit Klimaprämien für landwirtschaftliche Produkte zu unterstützen. Ein Industrieller verpflichtet sich zur Finanzierung der Dekarbonisierung der Rohstoffe, die er kauft, und der Landwirt erhält Prämien basierend auf der Kohlenstoffbilanz und der erreichten Dekarbonisierung. Dieser Mechanismus ist eine Alternative zu CO₂ -Zertifikaten. Die Plattform ermöglicht es dem Landwirtschaftssektor, seinen Einsatz ohne Verlust von Kohlenstoffrechten aufrechtzuerhalten und zu finanzieren, während die Akteure der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten und die verbesserten CO₂ -Bilanzen der Rohstoffe verbuchen können. Die Mittel werden fair verteilt, um die Unterstützung für die verschiedenen Produktionszweige zu bündeln.

Der Verein

AgroImpact ist ein interkantonaler Verein, der die Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette stärkt, mit dem Ziel, die Klimaschutzbestrebungen der Schweizer Landwirtschaft zu stärken, zu fördern, sichtbar zu machen und in Wert zu setzen.

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