Quer gelesen
– Autonome Fahrzeuge sind für spezifische Arbeiten vorgesehen.
– Die eingebaute Technik ermöglicht Präzisionsarbeit.
– Für eine breitere Nutzung sind noch weitere Fortschritte erforderlich.
Feldroboter und autonome Traktoren sind ein grosser Fortschritt in der Landwirtschaft und bieten mehrere Vorteile. Sie können rund um die Uhr und jeden Tag im Einsatz sein und sind mit Sensoren und Steuerungssystemen ausgestattet, die Präzisionsarbeit auf dem Feld möglich machen. Mehr Präzision führt zu einer effizienteren Nutzung der Hilfsstoffe, insbesondere des Saatguts, der Dünger und der Pflanzenschutzmittel.
Eine Technologie in Entwicklung
Die ersten autonomen Fahrzeuge für den Ackerbau erschienen vor fast zehn Jahren. Sie waren ohne Fahrerstand gebaut, aber bereits mit Sensoren, Kameras und satellitengestützten Ortungssystemen ausgestattet. Inzwischen wird bei einigen autonomen Fahrzeugen die Führerkabine weiterhin weggelassen, während andere im Aussehen stark dem klassischen Traktor ähneln. Diese autonomen Traktoren verfügen über alle gängigen Steuerungselemente und können von einem Fahrer gelenkt werden. Die Leistung der heutigen Fahrzeuge reicht von etwa 100 PS bis zu über 400 PS. Die stärksten Modelle sind für Arbeiten auf grossen Flächen kalibriert und vor allem in den USA zu finden. Die auf Schweizer Verhältnisse angepassten Modelle sind bisher noch kaum auf dem Markt. Eine Ausnahme bilden die verfügbaren AgXeed-Modelle.
Leistungsoptimierter Feldroboter
Der AgBot 5.115 T2 verfügt über alle Funktionen, um die Aufgaben eines klassischen Traktors zu übernehmen. Er ist mit einem 4,1-l-Deutz-Dieselmotor, Stufe 5, ausgestattet, leistet 156 PS und kann mit Raupen von bis zu 91 cm Breite versehen werden. Dank einer grossen Auflagefläche weist das Fahrzeug weniger Bodendruck als ein vergleichbarer Standardtraktor auf. Der Dreipunkt-Heckkraftheber Kat. 3 bietet eine maximale Hubkraft von acht Tonnen und der Frontkraftheber eine maximale Hubkraft von drei Tonnen. Zudem verfügt der leistungsoptimierte Feldroboter über ein dieselelektrisches Antriebskonzept und ein Hochvoltanschluss wird als Option angeboten.
Leistungsstarker Feldroboter
Der VTE 3.0, ein autonomes Fahrzeug für vielfältige landwirtschaftliche Aufgaben, entstand in Zusammenarbeit der Landmaschinen-Hersteller Krone und Lemken. Der VTE eignet sich fürs Pflügen, Grubbern und Säen. Er kann auch Wiesen mähen, das Gras mit einem Heuwender verteilen und zu Schwaden anordnen. Der VTE mit vier 38-Zoll-Rädern und dieselelektrischem Antrieb erbringt eine Leistung von 230 PS, wobei die Leistung elektrisch auf den Antrieb und die Zapfwelle übertragen wird. Die Kopplung der Anbaugeräte mit der Antriebseinheit erfolgt über einen Dreipunkt-Kraftheber. Auf dem Feld werden das Umfeld und die Arbeitsgeräte mittels Sensoren überwacht.
Traktor mit Vollausrüstung
Der Agri Robo von Kubota ist ein autonomer Traktor mit 100 PS, der auf der Basis des Modells Kubota M5112 entwickelt wurde. Der 3,8-l-Vierzylinder-Motor, das Hydrauliksystem, die Vorderachse und die Kabine sind gleich geblieben. Hingegen wurde das stufenlose KVT-Getriebe dem autonomen Betrieb angepasst. Dank eines Sonars, Messfühlern und optischen Erkennungssystemen entdeckt der Traktor Hindernisse und Personen. Die Kabine ist überarbeitet worden und es wurde eine Armlehne für die Bedienung des stufenlosen Getriebes entwickelt. Damit kann man den Traktor klassisch auf der Strasse fahren. Auf dem Feld kann der Automodus, also die autonome Fahrt, aktiviert werden.
Traktor für autonomen Einsatz
Der Kompakttraktor New Holland T4 Electric Power wurde im November 2023 an der Messe SITEVI vorgestellt. Der Antrieb erfolgt vollumfänglich mittels einer elektrischen Batterie mit einer maximalen Leistung von 120 PS. Der Traktor kann wie ein klassisches Fahrzeug gefahren werden, verfügt aber auch über alle Systeme für einen autonomen Einsatz. Das Smart Roof besteht aus einem integrierten 360°-System mit Sensoren, Kameras und Steuerungs-Units für das Erkennen und Umfahren von Hindernissen. Im Follow-Me-Modus folgt der Traktor dem «Fahrer», wenn sich dieser ausserhalb der Kabine befindet, und im Shadow-Modus kann der «Fahrer» den Traktor von ausserhalb der Kabine mit Gesten steuern.