category icon

Nutztiere

3 Fragen an David Zumkehr

Die UFA-Revue stellte David Zumkehr, Direktor am Aviforum drei Fragen über das Bildungsangebot in der Geflügelbranche.

«Gegenüber dem bisherigen Ausbildungsweg wird es keine Abstriche geben.»David Zumkehr, Direktor Aviforum

«Gegenüber dem bisherigen Ausbildungsweg wird es keine Abstriche geben.»

David Zumkehr, Direktor Aviforum

Publiziert am

Die Schweizer Eier- und Geflügelfleischproduktion ist in den letzten 20 Jahren stark gewachsen. Welche positiven und negativen Aspekte sehen Sie in dieser Entwicklung?

Als Erstes ist es eine starke Motivation für unsere täglichen Bemühungen, dass Schweizer Eier und Geflügelfleisch sehr gefragt sind. Die Produktionssteigerung folgte einer wachsenden Nachfrage, wobei der Inlandanteil in einem Masse zunehmen durfte, das gesunde Markt- und Preisverhältnisse erlaubt. Dies ist nicht zuletzt auf die in der Geflügelwirtschaft typische Vertragsproduktion mit einer starken, marktorientierten Produktionsplanung zurückzuführen. Ein eher negativer Aspekt ist aus meiner Sicht der Mangel an Fachkräften auf allen Stufen der Geflügelbranche. Viele Fachpersonen stehen vor ihrer Pensionierung, und es ist schwierig, sie zu ersetzen. Das ist aus meiner Sicht schade, bietet doch unsere Branche mit seinen übersichtlichen Strukturen ein interessantes Umfeld mit stabilen Zukunftsaussichten.

Wie hat sich das Wachstum auf das Bildungsangebot des Aviforum ausgewirkt?

Wir bieten die solide, praxisorientierte und attraktive Grundausbildung Geflügelfachmann/-frau sowie eine höhere Berufsbildung bis hin zu Geflügelmeister /- in an. Dazu kommen verschiedene Weiterbildungsangebote. Zum Beispiel ein je fünftägiges Modul für die Eier- und Geflügelfleischproduktion. In diesem Bereich haben wir in den letzten Jahren ein starkes Wachstum verzeichnet. Eine Möglichkeit, branchenfremden Personen das interessante Umfeld der Geflügelwelt näherzubringen, ist auch unser Trainee-Programm. Dieses bietet die Chance, vier jeweils dreimonatige Praktika in je einer Firma des Geflügelsektors zu absolvieren und vertiefte Einblicke zu erhalten.

Mit der Revision der Grundbildung wird es keinen eigenständigen Beruf Geflügelfachmann/-frau mehr geben, sondern es wird eine Fachrichtung des Berufs Landwirt / Landwirtin. Welche Chancen sehen Sie in dieser Änderung?

Wir hoffen, dass damit die Bekanntheit der Ausbildung steigt und Personen, die einen landwirtschaftlichen Berufsweg gewählt haben, einfacher zum Geflügel und in die Geflügelbranche finden werden. Gegenüber dem bisherigen Ausbildungsweg, der ja bereits zwei Jahre landwirtschaftliche Grundbildung beinhaltete, wird es in der Tiefe und Breite der vermittelten Geflügel-Fachkompetenzen keine Abstriche geben. Somit können wir die Geflügelbranche weiterhin mit gut ausgebildeten und dringend gesuchten Fachkräften «versorgen».Und wer noch vom bewährten Berufstitel Geflügelfachmann / Geflügelfachfrau EFZ profitieren möchte, hat aktuell dazu die Gelegenheit. Der letzte Jahrgang wird 2028 abschliessen.

Interview: Eva Studinger

Agrar-Quiz: Traktor und Traktorwartung

Agrar-Quiz: Traktor und Traktorwartung

Testen Sie Ihr Wissen. Machen Sie mit am Agrar-Quiz der UFA-Revue. Die Fragen beziehen sich auf die Wartung und den Nutzen eines wöchentlichen Fahrzeugservice, die Herkunft oder die Reifentypen des Traktors.

Zum Quiz

Meistgelesene Artikel