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Nutztiere

Afrikanische Schweinepest: Eine Bedrohung für die Schweiz?

In Europa breitet sich die Afrikanische Schweinepest rasant aus, auch die Schweiz könnte bald betroffen sein. Angrenzende Länder wie Deutschland und Italien melden immer mehr Fälle. Was bedeutet das für Schweizer Betriebe?

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Mittlerweile sind weltweit bereits 22 Länder von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffen. Für die Schweiz stellen die angrenzenden Länder Deutschland und Italien eine Gefahr dar. Wie man in Deutschland sieht, sind auch infizierte Wildschweine noch in der Lage, einen Fluss zu überqueren und längere Strecken zurückzulegen. So kommen immer wieder infizierte Tiere aus Polen über die Oder nach Deutschland. Mittlerweile wurden positive Totfunde von Wildschweinen in der Nähe von Frankfurt gefunden. Durch direkten Tier-Tier-Kontakt wird das ASP-Virus schnell übertragen.

Den Betrieb einzäunen um die Tiere vor der Afrikanischen Schweinepest zu schützen

Nicht nur Wildschweine stellen eine Gefahr für die Ausbreitung der ASP dar, sondern auch der Mensch. Im ASP-Fall in Freiburg im Breisgau (D) wurden infizierte Fleischprodukte an die Schweine verfüttert. Alle Tiere des Bestandes mussten daraufhin gekeult werden. Es gibt also zwei Problemkreise: Erstens das Wildschwein, welches durch direkten Tier-Tier-Kontakt die ASP in einen Bestand bringen kann, und zweitens Vektoren, welche als Krankheitsüberträger fungieren.

Aus diesen Gründen sollten Betriebsleitende ihren Betrieb so gut wie möglich nach aussen abschirmen. Die beste Option wäre, den ganzen Betrieb zu umzäunen. So ist gewährleistet, dass kein Mensch oder Tier ohne die vom Betriebsleiter oder von der Betriebsleiterin erwünschten Biosicherheitsmassnahmen in den Betrieb gelangt. Ist dies nicht möglich, sollten zumindest die sensiblen Bereiche umzäunt werden. Dazu zählen Ausläufe, Silos, Mistplatten, Futterlager und Verladerampe.

Nutzen Sie jetzt die Zeit, um Ihren Betrieb vor der Afrikanischen Schweinepest zu schützen.

Zugang über Hygieneschleuse

Bei der Freilandhaltung ist zu bedenken, dass bei Weidewechsel nicht eingezäunte Parzellen eine Gefahr darstellen, da Wildschweine über Kot, Harn, Nasenausfluss und Speichel die Fläche mit ASP infizieren können. Aus diesem Grund wäre es das Beste, die ganze Weidefläche doppelt zu umzäunen und die einzelnen Parzellen darin abzugrenzen. Die Zäune müssen Wildschweine sicher abwehren. Optimal wäre es, wenn der Schweinestall nur über eine Hygieneschleuse zugänglich ist. In dieser werden Besuchenden saubere betriebseigene Kleidung sowie saubere betriebseigene Stiefel zu Verfügung gestellt. Weiterhin ist eine Handwasch- und Desinfektionsmöglichkeit vorhanden. Es gibt Gebäude, die durch einen Hofplatz oder eine Strasse getrennt sind. Ist dies der Fall, sollte man vor Betreten des nächsten Stalls zumindest einen Stiefelwechsel durchführen. Das ist mühsam, aber wichtig, denn für eine wirksame Desinfektion ist eine Einwirkzeit von 30 Minuten notwendig. Da auch Katzen und Hunde Vektoren sein können, dürfen diese nicht in den Schweinestall. Auch Schadnager und Fliegen sind potenzielle Vektoren und sollten regelmässig mit System bekämpft werden. Dies sind nur einige Beispiele, um die Schweine vor der ASP zu schützen.

Mein Appell: Nutzen Sie jetzt die Zeit, um Ihren Betrieb zu schützen. Eine Keulung des Bestandes bedeutet nicht nur grossen wirtschaftlichen Schaden, auch emotional muss dies verkraftet werden. 

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